Mitgliedsbeitrag im Fokus
Es ist gut dabei zu sein.

Unter Selbsthilfe verstehe ich meine Erfahrungen mit der Erkrankung Parkinson weiterzugeben und jene der anderen für mich zu nutzen. Beides verlangt Zeit. Kein Geld. Wozu also einen Mitgliedsbeitrag leisten?
Ich nehme die Vorschreibung der Mitgliedsbeiträge zum Anlass, diese zu hinterfragen.
Wofür zahlen wenn eh nix g’schiecht?
Nun gibt es die vielen Mindestpensionisten, die Monat für Monat jeden Euro umdrehen müssen um über die Runden zu kommen, da ist alles verplant, da ist kein Spielraum für einen Mitgliedsbeitrag, egal ob dieser nur €15 oder € 25 oder gar mehr beträgt.
Muss man sich also Selbsthilfe leisten können? Denn ohne Beitrag kein Mitglied. So steht es in den meisten Statuten. Und diese wiederum sollten gewährleisten, dass Mitglieder die Verwendung ihres Beitrages nachverfolgen können.
Ja wenn eh nix gschiacht, was fallen denn dann für Kosten an?
Muss man sich auch eine ehrenamtliche Mitarbeit in der Selbsthilfe leisten können? Mir fallen da Kosten für Papier, Toner, Briefmarken ein … doch doch! Auch bei einer online Gruppe wie PON gibt es die und ich bezahle diese Dinge aus meiner Tasche.
Selber schuld. Muss ich ja nicht. Doch dafür Mitgliedsbeiträge zu verwenden, käme mir nie in den Sinn. Ich möchte etwas bewegen, gemeinschaftliche Erlebnisse organisieren, um zu zeigen: Seht her! Parkinson! Na und?
Ob etwas geschieht oder ob tatsächlich gar nix passiert, kann nur jemand beurteilen, der auch teilnimmt, der sich einbringt, der Interesse hat. Und dieser mag dann auch kritisch sein.
Mit dem Mitgliedsbeitrag kann man sich keine Selbsthilfe erkaufen. Da habt’s mein Beitrag und jetzt macht’s was G’scheit’s geht am Verständnis für Selbsthilfe weit vorbei.
Zusammen gefasst also kostet die Selbsthilfe etwas aber sie darf keine Belastung für kranke Menschen mit kleinen Brieftaschen darstellen.
Bei PON sind alle jene, die GIS befreit sind, auch vom Mitgliedsbeitrag bis auf symbolische € 5 befreit. Diese Lösung wäre österreichweit umsetzbar ohne irgend einen Verband an den Rand des Ruins zu treiben.
Selbsthilfe ist niemals umsonst
Am schönsten – viel schöner als jedes Geld – ist ein freundliches, Lächeln, dir, mir, an wen auch immer. Und dieser Glücksmoment ist für mich Selbsthilfe.
Ein DANKE allen Beitragszahlern aber auch all jenen, die in welcher Form auch immer die Parkinson Selbsthilfe mittragen und ihr damit Gesicht und Gestalt geben. Es ginge noch besser. Doch lassen die Kräfte nach.
Aber es ist gut dabei zu sein.
Uli Sajko